Erst Platz nummer fünf und dann nach Hause

Als ich den Anhänger mitsamt der Else in die Perleberger Halle zerre und das Tor zuschiebe ist der Urlaub endgültig vorbei. Und rückblickend muss ich sagen, dass es die beste Entscheidung seit langem war, die 570 Kilometer nach Rheinland-Pfalz zu fahren, um dort im Kreise von echt tollen Menschen zu fliegen und eine ganze Menge über mich und meine fliegerischen (Un)Fähigkeiten zu lernen – darunter vieles, was ich beim stupiden Kreisen über den Brandenburgischen Ebene gar nicht hätte lernen können.

Wenngleich ich vorzeitig von der Mönchsheide abreisen musste hatte ich auch am Wochenende noch einmal Gelegenheit zu fliegen und meine 100 Plätze – 100 Flüge-Liste um Eintrag nummer fünf zu erweitern. Schon bei der Urlaubsplanung hatte ich einkalkuliert, die Else eventuell am Pfingstwochenende in Gera einmal zusammen zu stecken und über meiner Heimatstadt zu kreisen. Gesagt, getan. Auch wenn ich angesichts der Feier am Vorabend erst gegen 12 Uhr auf dem Flugplatz aufschlug und damit das Fenster mit gutem Wetter verpasste war es noch einmal schön, in den eleganten Clubklasse-Flitzer zu steigen und mich mit sanftem Zug in den Himmel schnippsen zu lassen. Zwar reichte es nur für drei Platzrunden, da weit und breit kein Steigen zu finden war, aber die angenehme Plauderei mit den Kameraden des Geraer Luftsportvereins tröstete über die mangelnde Thermik hinreichend hinweg. Außerdem konnte ich mit dem Besuch in Leumnitz endlich eine Schuld begleichen, denn schon zwei Jahre zuvor hatte ich hier eine Runde im Puchacz mitfliegen dürfen und dafür eine Kiste Bier versprochen. Die lieferte ich zur Überraschung der Geraer ab. Außerdem bekam ich auf dem Platz Besuch von meinem ebenfalls Luftfahrtbegeisterten Cousin, mit dem ich in Kindheitstagen mit Flugsimulationen wie LHX oder Red Baron erste fliegerische Erfahrungen sammelte, und seiner kleinen Tochter. Beide schauten sich den Flugbetrieb an und ließen sich das Flugzeug erklären. Während mein Cousin definitiv zu groß für das Cockpit der Else ist muss die Kleine noch ein bisschen wachsen, bevor sie da richtig rein passt. Meine drei Flüge mussten die beiden allerdings vom Boden aus miterleben, aber der gemeinsam Flug im DoSi kommt bestimmt.

Allerdings musste natürlich auch an diesem Flugtag etwas kaputt gehen. Nach dem Abrüsten fiel mir auf dem Weg zum Hängerstellplatz ein schleifendes Geräusch auf. Eine Aluleiste hatte sich vom Boden des Anhängers gelöst und kratzte über den Asphalt. Mit Bohrmaschine, Schraubendreher und vier Metallschrauben, die ich aus dem Fundus des LSV klauen durfte, konnte ich die Misere aber beheben.

So bleibt die Erinnerung an einen netten Nachmittag mit den Segelfliegern meiner Heimatstadt. Auf bald, Kameraden!

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