Mit neun Minuten Tagessieger…

…aus der Winde! Kann ich mir zwar nichts für kaufen, aber egal. Das diesige Wetter heute Morgen verzog sich doch recht schnell und ein Angenehmer Flugtag mit insgesamt rund 40 Segelflugstarts folgte. Nach zwei Runden mit Rolf durfte ich wieder Solo in die Luft gehen. Bei rund 440 Metern Ausklinkhöhe und ruhiger Luft machten sogar die Platzrunden richtig Spaß. Beim vierten Alleinflug zuppelte es dann doch mal unter der Fläche, als Tritt ins Seitenruderund Querruder rechts und reingeeiert. Rund waren die Kreise zwar nicht, aber den ein oder anderen Meter konnte ich doch rausholen. Die Landungen hingegen waren irgendwie allesamt nicht so das Gelbevom Ei. Egal wie ich ankomme, das sieht mir immer zu tief aus, folglich nehme ich die Klappen wieder rein und komme dann schlussendlich doch zu weit.
Interessanter Weise hatte ich die orientierung in der Platzrunde bereits gestern nach zwei Flügen mit Uwe drauf. In der ersten Saison war ich offenbar so sehr mit dem Fliegen an sich beschäftigt, dass die Orientierung dabei völlig auf der Strecke blieb.
Den Abschluss bildeten heute zwei F-Schlepps. Beim ersten gings auf 1000 Meter hoch, im Anschluss Langsamflug, Trudeln, Trudeln aus dem Kurvenflug heraus und sogar Seilriss-Simulationen. Dazu drückte Fluglehrer Bernd, mit dem ich die letzten beiden Flüge machte, den Bocian richtig auf Geschwindigkeit, zog ihn dann wieder steil Hoch wie im Winden-Steigflug und rief dann Seilriss, worauf hinich nachzudrücken und auszukuppeln hatte. Funktionierte ganz gut. Dann probierte ich noch ein paar Seitengleitflüge. Zum Schluss zog uns die Wilga nochmal auf 600 Meter, und mit zahlreichen Kreisen endete der Tag.

Solo über Taucha

Nachdem das Wetter und mein Zeitbudget nach der erfolgreichen A-Prüfung Ende August mir keine Flugtage mehr gönnten scheint der Herbstlehrgang in Taucha die letzte Möglichkeit zu sein, in diesem Jahr noch ein paar Mal in die Luft zu kommen. Standesgemäß mit einer Kiste Bier im Gepäck das erste Mal seit rund zwei Jahren wieder am Heimatflugplatz aufgeschlagen, kam ich auch gleich auf fünf Flüge. Mit Fluglehrer Uwe im Kreuz eierte ich mehr schlecht als recht drei Starts hoch, und auch beim Rest der Platzrunden hätte ich den Vogel durchaus ästhetischer bewegen können. Das Gemecker hielt sich trotzdem in Grenzen, und das Vertrauen in meine aeronautische Kompetenz ging dann doch so weit, dass ich noch zwei Flüge mit der D-3685 (dem einzigen Flieger, der in Taucha noch einen schweren Fluglehrer UND einen schweren Flugschüler in die Luft befördern darf) allein fliegen durfte. Dann klappte auch die Platzeinteilung plötzlich ganz gut, denn allein war ich in Taucha noch nie geflogen und hatte mich hier in der ersten Saison auch kaum auf die richtige Platzeinteilung konzentriert. Da man das Flugzeug auch nach der zweiten Alleinlandung noch verwenden konnte war das Tagesziel erfüllt. Für mehr – vor allem die Geplanten F-Schlepps – blieb keine Zeit mehr, denn eine Regenfront zog auf. Also eingeräumt und Schluss gemacht.
Aber schön wars allemal. Allerdings ist es zugegebener Maßen ziemlich frustrierend, wenn man sich von Jüngeren Kameraden, mit denen man gemeinsam angefangen hat zu fliegen, als „Flugschüler“ beschimpfen lassen muss… Naja, kommt Zeit, kommt Rat…