Das Trudeln ist des Fliegers Lust…

Zumindest wenn man drauf vorbereitet ist und so langsam anfängt, die richtigen Gegenmaßnahmen auch unter dem Eindruck des schnellen zu-Boden-stürzens ordnungsgemäß einzuleiten.
Mit Uwe-Carsten Zehl als Fluglehrer an meiner Seite (um genau zu sein auf dem Sitz hinter mir) war es natürlich kein Problem, sich am Himmel mal ordentlich daneben zu benehmen. Eigentlich standen Kurven- und Kreisflugübrungen sowie Start und Landung auf dem Programm, aber da wir überraschender Weise abends um halb sieben noch Thermik finden konnten, die uns auf über 1000m brachte, waren da noch ein Paar Einlagen anormale Flugzustände drin. Oben angekommen wies mich Uwe zuerst in den Langsamflug ein. Das ist im Prinzip jede Situation, in der die Geschwindigkeit für das aktuelle Manöver zu gering ist. Im Geradeausflug beginnt der Langsamflug beim Bocian bei etwa 65km/h. Das Flugzeug fängt an zu schütteln und die Ruderwirkung ist aufgrund der zu geringen Strömung deutlich verringert. Nimmt die Geschwindigkeit noch weiter ab, kippt der Flieger entweder in eine Richtung nach unten ab oder stüzt ins Trudeln. Als nächstes standen Kreise mit zu großer Schräglage auf dem Programm. In diesem Zustand rutscht das Flugzeug in die Kurve hinein, nimmt schnell Fahrt auf und muss dann abgefangen werden. Zu guter letzt ging es ans Trudeln: Fahrt wegziehen, kurz vor dem abkippen stark Seitenruder, warten bis Sturz und Drehung einsetzen und zum Ausleiten Höhenruder nachlassen, Seitenruder entgegen der Drehrichtung und sanft abfangen. Beim ersten Mal hab ich das mit dem Abfangen etwas zu digital gemacht, da hat es ordentlich gedrückt im Gesicht… Das zweite und das dritte Mal fühlte sich deutlich besser an.

Neben diesen Kurbeleien klappt der Start immer besser. Es gelingt mir mehr und mehr, mich auf das Korrigieren der Geschwindigkeit und das halten des richtigen Anstellwinkels zu konzentrieren. Auch das Nachkuppeln nachdem das Seil aus der Kupplung gerutscht ist und das Austrimmen läuft ohne großes Nachdenken ab. Bei der Landung hingegen ist der richtige Einsatz der Klappen noch zu sehr von den Kommandos des Fluglehrers abhängig, aber auch da stimmt die Richtung halbwegs.
Der letzte Flug des Tages sollte gleich eine Heimlandung werden, d.h. dass man das Flugzeug nicht direkt am Beginn der Landebahn aufsetzt, sondern eher in der Mitte, und dann Ende des Platzes rollt. Der Vorteil liegt einfach darin, dass der Flieger dann nicht mehr über den ganzen Platz geschleppt werden muss, um ihn abzustellen. Die Letzte Kurve war quasi eine hundertachzig-Grad-Wende. Uwe drückte den Knüppel voll durch und drehte den Flieger im Abschwung herum, so dass wir nach dem Abfangen in entgegengesetzter Richtung flogen. Dann gings im Tiefflug über den Platz zur Landung und wir rollten fast genau am Tor aus.

Im Anschluss an den Flugbetrieb gabs heute gleich zwei Gründe zum Feiern: Zuerst hatte Hannes seine Lizenzprüfung bestanden. Drei Flüge mit Prüfer war er nahezu fehlerfrei geflogen. Besonders beeindruckte ein Slip während der Landung, den er äußerst akkurat und ohne vom Kurs abzuweichen flog. Der zweite Glückliche war Dennis, der endlich seine 5 Stunden erflogen hatte.

Alles in Allem ein schöner Flugtag.

Edit: Der passende Smilie zum Trudeln: null

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