…steht jetzt in meinem Ausbildungsnachweis beim Geradeausflug. Nachdem ich das ganze Wochenende dran gearbeitet hatte, wurde das ja nun auch Zeit. Gestern hatte ich mit Bernd Krause insgesamt drei Flüge mit gerade mal 21 Flugminuten absolviert. Trotzdem zeigte das Training Wirkung, denn heute flog sich der Bocian wirklich gut. Mittlerweile werden die Checks vor dem Start sehr sicher, auch die Positionsmeldung über Funk samt der geforderten Handlungsabläufe (Kontrolle Geschwindigkeit, Sinken, Höhe, Luftraum 3./4. Kurve, Landebahn) klappt ganz gut. Das Trimmen des Flugzeugs ist noch etwas Gewöhnungbedürftig, aber so langsam taste ich mich da auch ran. Heute war Bernd Knösing verantwortlicher Fluglehrer, und mit ihm hatte ich einen wirklich schönen Flug. Ungeachtet der Tatsache, dass unsere große Winde wegen Kühlerschadens durch die kleine Herkules ersetzt wurde, katapultierte uns der Windenfahrer auf 340m. Die Wolken standen gut und ließen ausreichend Thermik erwarten. Zuerst hingen wir mit 3-4m sinken in einem ziemlichen Loch, aber dann fand Bernd südwestlich vom Platz doch einen recht anständigen Bart, der uns bis auf 900m brachte. Es wäre sicher noch deutlich mehr gegangen, aber die Lotsin von München Radar konnte wegen An- und Abflugverkehr nach Leipzig im nördlichen Sichtfluggebiet nur bis 3500ft freigeben. Trotzdem war die Höhe mehr als ausreichend, dass ich Übungen en mass fliegen konnte. Der Geradeausflug klappte zu dem Zeitpunkt schon recht sicher, und auch wenn der Fluglehrer durch Eingriffe das Flugzeug vom Kurs abweichen lies brachte ich es wieder in die richtige Richtung. Danach waren Rollübungen an der Reihe. Dabei wird das Flugzeug mit Quer- und Seitenruder in eine Drehung abwechselnd links und rechts um die Längsachse gebracht. Dabei noch halbwegs auf einen Blickpunkt zuzufliegen verlangte schon allerhand Konzentration. Trotzdem hat es riesigen Spaß gemacht, den Bocian endlich mal mit richtig harten Ruderausschlägen zu foltern. 41 Minuten dauerte dieser Flug, und nach der Landung war ich wirklich zufrieden mit dem, was ich fabriziert hatte. Bernd bestätigte das und meinte, mit den nächsten Flügen könne ich den Geradeausflug fertig machen. Aufgrund von Gästeflügen und der Tatsache, dass Bernd als UL-Pilot mit einem der Ultraleichtflugzeuge des Nachbarclubs Flugzeugschlepps machen konnte, waren uns zwischenzeitlich sowohl Fluglehrer als auch Schulflugzeug abhanden gekommen. So langsam trudelten die Streckenflieger des Tages wieder ein, und schließlich übernahm Uwe Hölling die letzten sechs Schulflüge des Tages. Für mich sprangen noch zwei Platzrunden dabei raus und Uwe quittierte mir im Ausbildungsnachweis, dass ich jetzt ein Segelflugzeug sicher geradeaus steuern kann.
Bereits Samstag stellte sich heraus, dass ich wahrscheinlich gar nicht in die Tarifgruppe 60, sondern bei 105 Baustunden eingestuft wurde. Das hat zur Folge, dass mich ein Windenstart nur noch 2,10€ und die Flugminute 17ct kostet. Wenn sich das bewahrheitet, wird meine Ausbildung noch preiswerter und ich muss meine Kostenaufstellung nach unten korrigieren. Warum auch nicht 😉
Diesmal gibt es auch reichlich Bilder vom Flugbetrieb:
Unser Tower, ein alter LO; die Kollegen vom Motorflug; einer von den ganz Großen
Start einer DG300
Flugzeugmikado kurz vor Feierabend…